Deine persönliche Einladung von Indra:
"Ich bin Indra Hempen, Logopädin aus Leidenschaft und Mutter von zwei Kindern. Ich habe vor ungefähr 12 Jahren meine erste Praxis für Logopädie und Ergotherapie gegründet.
Doch in meiner täglichen Arbeit als Logopädin stoße ich an meine Grenzen: wir könnten so viel effektiver arbeiten, wenn wir doch nur dürften. Statt Kinder kurz vor dem Schulbesuch schnell noch sprachlich fit zu machen wäre es wesentlich besser, den Eltern zu zeigen, wie sie ihre Kinder alltagsintegriert sprachlich fördern können, wenn sie zwei Jahre alt sind. Sollte die Elternberatung nicht ausreichen, bleibt dann immer noch genügend Zeit für eine Therapie. Aber in vielen Fällen wäre die Elternberatung allein schon ausreichend - wenn sie denn früh genug erfolgt.
Rund 8% unserer Kinder leiden an einer Lese-Rechtschreibstörung. Ein Teil ist darauf zurückzuführen, dass die Kinder die Sprache nicht komplett für sich erschlossen haben: es muss noch nicht mal so sein, dass man das auch an dem hört, was die Kinder sagen, vielleicht äußert sich das z.B. in einem einfachen Satzbau. Viele dieser Kinder werden kurz vor der Einschulung zu einem Logopäden geschickt, der es auf die Schnelle noch eben gerade biegen soll. 90 % der Kinder, die zur Einschulung noch Probleme in der Sprachentwicklung haben, haben später eine Lese-Rechtschreibschwäche. Muss das sein? Nein!
Wie wäre es denn, wenn wir nicht erst dann anfangen zu handeln, wenn der sprachliche Abstand zu Gleichaltrigen schon so groß geworden ist? Wie wäre es denn, wenn wir frühzeitig handeln würden? In vielen Bundesländern wurde ein Screening im Kindergartenalter eingeführt, damit sprachliche Probleme nicht erst so spät auffallen. Und trotzdem hören viele Mütter von Kindern, die am zweiten Geburtstag noch nicht sprechen, von ihren Kinderärzten: "Das kommt schon noch." Richtig, ein Teil der Kinder holt alleine auf. Und der andere Teil?
Ich finde es wichtig, Eltern frühzeitig mit ins Boot zu holen und zu beraten, wie sie ihre Kinder zu Hause unterstützen können. Das ist gar nicht schwer, vieles machen wir Mütter intuitiv richtig. Und auf jeden Fall führt die Beratung dazu, sich mehr mit seinem Kind zu beschäftigen und mehr gemeinsame, entspannte Zeit zu genießen. Unterm Strich bedeutet es auch weniger Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen im Kindergartenalter. Kann das verkehrt sein?"